Rainer Sturm / pixelio.de
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Es ist immer wieder überraschend, welche Personen sich gegen das sogenannte Frauenschwimmen in Neuss aussprechen. Nun auch Heinz London, Vorsitzender des Sportausschusses, der mit seiner Skepsis nur eine klischeebehaftete Einzelmeinung wiederspiegelt. „Liegt es daran, dass der Antrag aus dem Integrationsrat kommt? Wie wäre es gewesen, wenn der Antrag von einem Mitglied seines Sportausschuss oder einem Ärzteverband gestellt worden wäre?“: fragt Michael Ziege, Vorsitzender der Neusser Jusos.

„Die Neusser Jusos unterstützen das Frauenschwimmen und fordern eine schnelle Umsetzung, denn es geht um Sport und Bewegung unabhängig von Religion und Aussehen,“ so Ramona Thiede, Ansprechpartnerin für Frauen und Familie bei den Jusos.
„Fitnessstudios nur für Frauen sind bereits absolut erfolgreich in Neuss.
Hier spricht niemand von falschen Signalen für die Integration. Wenn Frauen es schon schwierig finden im Sportdress in ein `normales` Fitnessstudio zu gehen, warum ist es denn dann schwierig zu verstehen, dass sie sich nicht im Badedress der Öffentlichkeit präsentieren wollen.“

Es wird immer wieder bemängelt, dass immer weniger Kinder und Jugendliche Schwimmen lernen. Auch dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sie sich nicht ins Schwimmbad trauen aus Angst vor Spott und Häme.

Warum sperrt man sich also dagegen, einige der vorliegenden Probleme in der zumindest weiblichen Bevölkerung sinnvoll anzugehen. Im Ergebnis würde es auch die Integration von muslimischen Frauen unterstützen.

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  1. Find ich klasse, dass das Thema von den Jusos aufgegriffen wird. Gestern und heute morgen habe ich die NGZ aufgeschlagen und direkt eine pulsierende Ader auf der Stirn gehabt. Es gibt so viele unreflektierte Meinungen darüber oder noch schlimmer wäre es, wenn sie reflektiert wären.

    Gerade junge Leute leben in einer ganz anderen Lebenswelt als Ältere. Heute sollte es ganz normal sein, dass man gemeinsam mit vielen Kulturen aufwächst. Integration darf da keine Einbahnstraße mehr sein! Jeder sollte sich hier in Neuss wohlfühlen können. Und lassen wir die Kirche doch mal im Dorf! Es geht hier um Damenschwimmen und nicht um die Übernahme eines islamistischen Terrorregimes, wie durch manche Leserstimme der Eindruck vermittelt wird.

    Heinz London gehört aber nicht dazu. Ihn schätze ich als Sportpolitiker für Neuss sehr. Doch in seiner Argumentation muss ich ihm auch wiedersprechen. Er macht als Argument geltend, dass der Schwimmsport eh schon subventioniert wird und Frauenschwimmen eine weitere Subvention bedeuten würde. Er zweifelt daran, dass das angenommen würde.
    Mein Credo ist, dass man sich daran orientieren soll, was der Markt will. Nur so kommt man weg von Subventionen.Und ein Blick in andere Städte sieht so aus, dass der Zulauf bei Frauenschwimmzeiten sehr hoch ist, vielleicht höher als an Gemischttagen. Sowohl christliche als auch muslimische Frauen nutzen das Angebot und selbst für mich als Mann ist das auch mehr als verständlich!

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