Die Neusser Jusos reagieren mit Unverständnis auf eine Äußerung des JU-Vorsitzenden Sebastian Ley. Der hat angesichts einer anstehenden Verjüngung der SPD-Ratsfraktion von einem “krassen Einschnitt” und mangelnder Kontinuität gesprochen. “Wenn man keine Ahnung hat sollte man besser den Mund halten”, kommentiert der Juso-Vorsitzende Marcel Loerper. Die Kritik der Jungen Union wies er als unbegründet zurück. “Wer bei anderen mangelnde Kontinuität bemängelt, aber jedes Jahr seinen Fraktionsvorsitzenden absägt macht sich lächerlich”, sagt Loerper angesichts der häufigen Wechsel in der CDU-Fraktionsspitze.
Bei der SPD hingegen führe mit Reiner Breuer seit Jahren ein Eigengewächs die Fraktion. Der habe bei der Landtagswahl gleichzeitig mit Jörg Geerlings eines der wenigen CDU-Talente besiegt. Das Reiner Breuer bereits früh Verantwortung in der Fraktion übernehmen durfte, habe dieser auch nicht vergessen. “In dieser Legislatur haben viele junge Leute bereits Verantwortung als sachkundige Bürger in wichtigen Ratsausschüssen sammeln dürfen”, so Loerper.
Das zahlt sich nun aus. Viele langjährige und altgediente SPD-Ratsmitglieder haben nämlich angekündigt, nicht noch einmal für den Rat zu kandidieren. Allen voran die langjährige Vize-Bürgermeisterin Hannelore Staps, Sportpolitiker Heinz London, Sozialpolitiker Hans-Joachim van der Kemp, Klaus Gurmann und DGB-Chef Hubert Esser. “Das sind herbe Verluste, aber jeder hat eigene nachvollziehbare Gründe nicht wieder anzutreten”, unterstreicht Loerper. Durch die gute Nachwuchsförderung der Fraktion reiße das aber keine Lücke.
Die SPD werde sogar von der Verjüngung profitieren. “Wir sind schon sehr gut eingebunden, also hat das mit mangelnder Kontinuität rein gar nichts zu tun”, sagte Loerper. Die Nachwuchshoffnungen Sascha Karbowiak, Michael Ziege, Leif Lüpertz, Hakan Temel, Marc Vanderfuhr und Sarah Bührt sind bereits in einem Ausschuss und der Fraktion aktiv. “Wir haben viele gute Leute. Das ist die goldene Generation der Neusser SPD”, sagt Loerper.
Er könne nur eine Erklärung für die Kritik der JU finden: “Die Junge Union ist neidisch, dass es uns gelingt unsere junge Truppe rasch in politische Verantwortung zu bringen und ihnen nicht.” Die Äußerungen Leys seien nämlich ein frühes Eingeständnis, dass es keine Verjüngung in der CDU geben werde. “Und das obwohl die CDU-Fraktion laut eigenen Angaben zur Kommunalwahl bereits ein Durchschnittsalter von 58 Jahren haben wird”, rechnete Loerper vor.
Besonders verwundert habe ihn die Kritik aber angesichts der desaströsen CDU-Planung. Die Kandidaten der SPD stünden nun fest und könnten mit der Wahlkreisarbeit beginnen. Die CDU hingegen will ihre Kandidaten erst im Dezember benennen. “Die haben noch nicht mal ein Konzept aber kritisieren schon unser gutes und junges Team”, wundert sich Loerper. Die Jusos meinen: “Entweder das ist Neid oder es ist Dummheit.”
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