Die Neusser Jusos verlangen eine Entschuldigung von Bürgermeister Herbert Napp. Anlass ist ein Zitat aus einem Neusser Anzeigenblatt. Darin heißt es „aus dem Rathaus“, die Neusser SPD sei „nachrückendes rotes Gesocks aus Neokommunisten mit Migrationshintergrund“. Der Juso-Vorsitzende Marcel Loerper sagte dazu: „Bürgermeister Napp ist ja für Aussagen an der Grenze zur Beleidigung bekannt. Wenn er das wirklich gesagt hat, ist er diese Mal deutlich zu weit gegangen.“ Die Jusos wollen sich das jedenfalls nicht gefallen lassen. „Die SPD ist die älteste Partei Deutschlands und ihre Mitglieder haben unter Bismark, Hitler und der kommunistischen DDR im Kampf für die Demokratie in Gefängnissen gesessen oder sind sogar ermordet worden“, so Loerper.

Daher sei die Bezeichnung „rotes Gesocks“ unangebracht. Die SPD sogar „neikommunistisch“ zu nennen, empfinden die Jusos als krasse Beleidung, die sie nicht hinnehmen wollen. „Die Grundwerte der Sozialdemokratie sind Freiheit Gerechtigkeit, Solidarität und der Kampf für Demokratie. Mit Kommunisten haben wir rein gar nichts am Hut“, sagte Loerper.

Wenngleich es im Zusammenhang so erscheint als stamme das Zitat vom Bürgermeister, ist das aus dem Artikel nicht ohne Zweifel zu entnehmen. Schließlich heißt es darin nur lapidar: „O-Ton aus dem Rathaus“. Dem Anzeigenblatt reichte das offenbar als Quellenangabe. Aus der Verantwortung sei der Bürgermeister als Chef der Verwaltung deshalb noch lange nicht. „Entweder der Bürgermeister hat das so gesagt, oder es entstammt seinen Mitarbeitern“, so Loerper. Entschuldigen müsse er sich so oder so. „Entweder für seinen eigenen Ausfall, oder stellvertretend für seine Beamten.“

Hinzu komme, dass der Bürgermeister auch im Rat immer wieder versucht die ehrenamtlichen Volksvertreter vorzuführen. So hat er in der Vergangenheit Stadträten der Opposition das Wort entzogen, in Hinsicht auf ihre Körpergröße als „der Kleine“ bezeichnet, oder sogar den Raum verlassen, während einzelne CDU-Politiker gegen die Meinung des Bürgermeisters argumentierten. Marcel Loerper fordert nun: „Herr Napp muss sich entschuldigen und daran arbeiten, sich in Zukunft besser im Griff zu haben. Nur dann ist eine respektvolle parlamentarische Arbeit im Rat möglich.“

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