Begeistert haben die Jusos die Initiative des Stadtelternrats für eine dritte Gesamtschule aufgenommen. „Wir fordern schon seit Jahren eine dritte Gesamtschule für Neuss und werden den Stadtelternrat natürlich unterstützen“, erklärt Jascha Huschauer, stellvertretender Vorsitzender der Jusos und Mitglied im Schulausschuss.

In diesem Jahr mussten 241 Schüler von einer Gesamtschule in Neuss abgewiesen werden. „Damit könnte man sogar noch zwei Gesamtschulen in Vierzügigkeit betreiben“, rechnet Huschauer vor, „Wer da noch gegen eine Gesamtschule ist hat doch den Knall nicht gehört.“

Erstaunlich an den Zahlen ist vor allem die Akzeptanz der Gesamtschule bei den Schülern mit Gymnasialempfehlung. Die Janusz-Korczak-Gesamtschule hat dieses Jahr zu 43 Prozent Schüler mit Gymnasialempfehlung aufgenommen.

„Die Gesamtschule ist ein Erfolgsmodell“, meint Huschauer. Das lasse sich auch an den Abiturientenzahlen ablesen. Von den 88 Gesamtschülern, die letztes Jahr Abitur gemacht haben hätten 51 nach der Grundschule keine Gymnasialempfehlung bekommen. „Diese Kinder wären im dreigliedrigen Schulsystem nahezu ohne Chance aufs Abitur geblieben. Auch ein Sohn von Hermann Gröhe besucht eine Neusser Gesamtschule, denn Gesamtschulen bieten eine deutlich bessere Förderung der Kinder. Die Neusser Elternschaft hat das erkannt – die CDU leider noch nicht“, so Huschauer weiter.

Die dritte Gesamtschule für Neuss ist laut Jusos aber nur ein Etappenziel. Mittelfristig sollten alle Schulen zu Gesamtschulen werden. Daher begrüßen die Neusser Jusos auch den Koalitionsvertrag von SPD und Grünen. Darin ist auch ein Ausbau von Gesamtschulen, die dann Gemeinschaftsschulen heißen, vorgesehen.

Auch die Neusser Jusos werden fleißig Unterschriften für den Stadtelternrat sammeln. Dies solle damit beginnen, dass zur nächsten Vorstandssitzung Vertreter des Stadtelternrats eingeladen werden und der Juso-Vorstand geschlossen unterschreiben wird.

Jascha Huschauer ist jetzt vor allem auf die Reaktion der CDU gespannt: „Wird sie endlich aus ihrem weltanschaulichen Mußtopf herauskommen und vernünftige Bildungspolitik betreiben, oder bleiben die Betonköpfe bei ihrer ablehnenden Haltung?“

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